Ein Bindungsstil beschreibt die Art und Weise, wie Menschen emotionale Nähe, Vertrauen und Abhängigkeit in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen erleben und ausdrücken. Dieser Begriff stammt aus der Bindungstheorie, einem Bereich der Psychologie, der sich mit den emotionalen Bindungen zwischen Menschen beschäftigt, insbesondere zwischen Eltern und Kindern, aber auch in romantischen Partnerschaften und anderen Beziehungen.

Bindungsstile

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Bindungsstile

Es werden 3 Bindungsstile unterschieden. Interessanterweise sind diese Bindungsstile die Menschen in ihren Partnerschaften haben ähnlich zu den Bindungsstilen die diese Menschen in ihrer Kindheit erlebt haben.

Menschliche Bindung

Das Bedürfnis, in einer engen Beziehung zu sein, liegt in unseren Genen! Bindung war ein Garant fürs Überleben. Bindung an die Eltern, Bindung an einen Partner aber auch Bindung an eine Gemeinschaft. Bindung ist also etwas tief menschliches, welches wir wieder mehr kultivieren sollten.

Unser Gehirn belohnt uns, wenn wir eine starke Bindung haben, weil es weiss, dass eine starke Bindung unser Überleben sicherstellt. Eine gesunde Bindung sorgt z.B. dafür, dass wir weniger Ängste und auch weniger Schmerzen empfinden. Menschen die bei einer Behandlung beim Arzt die Hand ihres Partners oder eines Elternteils halten, empfinden z.B. weniger Schmerzen. Selbst die Wundheilung geht schneller, wenn der richtige Partner neben uns ist.

Unser Gehirn hat sogar ein Mechanismus, wenn wir Angst haben, dass etwas mit unserem Partner oder unseren Kindern passiert ist. Wenn wir Angst um unsere Partner haben, dann tritt das „Protest Behaviour“ in Kraft. Wir fangen an rumzutelefonieren und herauszufinden ob mit unserem Partner alles in Ordnung ist. Das Gleiche Verhalten sieht man auch bei Babies, die alleine in einem unbekannten raum gelassen werden. Sie mache so lange Terror, bis ein Elternteil zurück im Raum ist.

Jeder kann seinen Bindungsstil zu seinem Vorteil verwenden, sofern er seinen Bindungsstil kennt, und weiß welche Elemente des Bindungsstils zu kultivieren sind. Der Bindungsstil kann mit dem richtigen Partner auch gesichert und für die Beziehung optimiert werden. Wenn man seinen Bindungsstil kennt und den potentieller Partner, kann man auch recht schnell entscheiden ob eine romantische Beziehung mit solch einem Menschen sinnvoll ist. Insbesondre wenn der Mensch sich nicht gerne weiterentwickelt, kann der Bindungsstil nicht verändert werden und eine Beziehung macht wenig Sinn. Erkenntnis ist wie immer der erste Schritt zur Besserung. Die Erkenntnisse werden Dir helfen Dich besser und sicherer in der Welt zu bewegen und Dir bei Deiner Veränderung helfen.

Die 3 Bindungsstile sind:

1. Sicherer Bindungsstil

Menschen mit einem sicheren Bindungsstil fühlen sich in der Regel wohl und sicher in ihren Beziehungen. Sie haben Vertrauen in sich selbst und andere, sind in der Lage, Bedürfnisse auszudrücken, und sind in der Regel in der Lage, gesunde, unterstützende Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Diese Menschen haben oft positive Beziehungserfahrungen gemacht und fühlen sich in der Regel wohl damit, anderen zu vertrauen und emotional verbunden zu sein.

Wie waren die Eltern zu diesen Menschen?

  • empathisch
  • friedvoll
  • harmonisch
  • sensibel
  • präsent
  • verständnisvoll
  • zugänglich

In solch einem Umfeld konnten die Kinder sich auch die Eltern verlassen und konnten eine gute und gesunde Bildung mit den Eltern aufbauen.

Verhalten von Menschen mit sicherem Bindungsstil

  • empathisch
    • Sie sind empathisch und erkennen die Bedürfnisse der Partner, meistens besser als die Partner selbst, sofern die keinen gesunden Bindungsstil haben.
  • Komfortabel mit Intimität
  • kommunikationsfähig
    • Diese Menschen können ihre Bedürfnisse und Erwartungen gesund kommunizieren. Sie benötigen kein „Pretest Behaviour“ wie Eifersucht oder Kontrolle.
  • liebend
  • sicher
  • warmherzig

2. Ängstlich-vermeidender Bindungsstil (Avoidant)

Ängstlich-vermeidender Bindungsstil

Ängstlich-vermeidender Bindungsstil

Menschen mit einem ängstlich-vermeidenden Bindungsstil neigen dazu, Schwierigkeiten damit zu haben, sich anderen zu öffnen und Vertrauen aufzubauen. Sie könnten in der Vergangenheit Erfahrungen gemacht haben, die sie dazu veranlasst haben, emotionale Distanz zu wahren, um sich selbst zu schützen. Diese Personen können dazu neigen, sich in Beziehungen zurückzuziehen oder zu vermeiden, sich emotional zu engagieren, aus Angst vor Verletzungen oder Abhängigkeit.

Wie waren die Eltern zu diesen Menschen?

Diese Eltern waren vielleicht oft mich sich selbst beschäftigt und konnte deshalb nicht konsistent auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen:

  • autoritär
  • inkonsistent
  • unzugänglich
  • streng

Kinder von diesen Eltern haben die Strategie entwickelt sich nicht auf eine Person sondern auf mehrere Personen zu verlassen.

Gedanken & Verhalten von Menschen mit ängstlich-vermeidendem Bindungsstil

Wenn Du mit diesen Statements übereinstimmst, hast Du einen ängstlich-vermeidenden Bindungsstil:

  • abenteuerlustig
    • Ich verspüre schnell Langeweile mit meinem Partner.
  • abgrenzend
    • Ich versuche Nähe zu vermeiden bzw. zu minimieren.
  • abweisend
    • Ich stoße oft Menschen von sich weg, nur um sie anschließend wieder zurück zu gewinnen. Dies passiert dann durch Komplimente, Zuneigung, Entschuldigungen, etc.
    • Ich lasse Menschen nicht zu nahe an mich heran.
  • bestätigungsbedürftig
    • ich mache meinen Partner gerne eifersüchtig, damit er/ sie sieht, was er/ sie an mir hat
  • distanziert
    • Ich distanzieren mich oft emotional aber auch körperlich von meinem Partner um mir Freiraum zu schaffen, insbesondere dann, wenn die Intimität und die Nähe steigt.
  • emotionsscheu
    • Es fällt mir schwer „Ich liebe Dich“ zu sagen.
  • unabhängig
    • Ich liebe meine Unabhängigkeit. Intimität bedeutet für mich Unabhängigkeit zu verlieren.
  • unentschlossen
    • Ich möchte mich nicht festlegen bei meiner Partnerwahl.
  • unruhestiften
    • Wenn ich ehrlich bin, starte ich oft einen Streit, damit sie den Fortschritt, den sie in einer Beziehung mache, zerstöre.
  • verantwortungsabweisend
    • Meistens hat mein Partner Schuld, wenn es in der Beziehung Streit gibt
  • zurückhaltend
    • Ich bin zurückhaltend mit dem Zeigen von Gefühlen und gebe meinem Partner immer widersprüchliche Nachrichten, damit der Partner immer unsicher bleibt, obwohl ich ihn eigentlich liebe

3. Ängstlich-ambivalenter Bindungsstil (Anxious)

Ängstlich-ambivalenter Bindungsstil

Ängstlich-ambivalenter Bindungsstil

Menschen mit einem ängstlich-ambivalenten Bindungsstil zeigen oft ein hohes Maß an emotionaler Intensität in ihren Beziehungen, aber auch Unsicherheit und Angst vor Ablehnung oder Vernachlässigung. Sie könnten dazu neigen, sich stark an andere zu klammern, gleichzeitig aber auch Angst haben, verlassen zu werden. Diese Personen könnten sich in ihren Beziehungen unruhig fühlen und sich oft Gedanken über die Stabilität ihrer Bindungen machen.

Wie waren die Eltern zu diesen Menschen?

  • autoritär
  • distanziert
  • streng
  • unflexibel
  • unnachgiebig

Kinder von diesen Eltern haben die Strategie entwickelt, sich auf eine Person zu fokussieren bei der sie sich am sichersten fühlten.

Gedanken & Verhalten von Menschen mit ängstlich-ambivalentem Bindungsstil

Wenn Du mit diesen Statements übereinstimmst, hast Du einen ängstlich-ambivalentem Bindungsstil:

  • abhängig
    • Ich will jemandem gehören. Ich will zugehörig sein.
    • Ich habe Angst alleine auf der Welt zu sein.
    • Ich brauche einen Fels in der Brandung.
    • Ich warte oft, dass mein Partner endlich anruft.
  • ängstlich
    • Sie spüren oft Gefahr und bin ängstlich. Ich habe Angst dass mein Partner außer Reichweite oder in Gefahr ist.
  • besorgt
    • Ich frage mich manchmal, ob mein Partner mich wirklich liebt.
    • Ich bin oft besorgt um meinen Partner, wenn ich ihn nicht erreiche, bin ich besorgt, dass etwas passiert ist.
  • eifersüchtig
    • Ich bin oft eifersüchtig.
    • Ich mache meinen Partner eifersüchtig, damit ich ihn/ sie nicht verliere.
  • empfindlich/ überempfindlich
    • Ich nehme Situationen, Reaktionen andere und meine Gedanken und Gefühle sehr intensiv wahr und reagiere auch sehr emotional.
  • hilflos
    • Ich fühle mich hilflos, ich kann nicht anders, als an meinen Partner zu denken.
  • klammernd
    • Je mehr sich mein Partner von mir entfernt um so mehr starte ich zu klammern.
  • kontrollierend
    • Ich will immer wissen, wo mein Partner ist.
  • nähebedürftig
    • Ich benötige emotionale sowie physische Nähe. Sie sehnen mich nach Liebe und Intimität.
  • überanalytisch
    • Ich denke oft an die Beziehung und was alles schief laufen kann.
  • unkonzentriert
    • Ich bin oft unkonzentriert, da ich oft an meinen Partner denke.
  • unsicher
    • Ich bin mir unsicher, wie lange ich bei meinem Partner bleiben sollte und wann es Zeit ist zu gehen.
    • Ich habe Angst verlassen zu werden.
  • vereinnahmend
    • Nichts ist wichtiger als mit meinem Partner zu sein.
  • vernachlässigend
    • Ich vernachlässige Freunde nur um ganz mit meinem Partner zu sein.
  • zögerlich

Kann man seinen Beziehungsstil ändern?

Ja, man kann seinen Beziehungsstil ändern, 25% der Bevölkerung tut das im Schnitt in einem 4 Jahres-Zyklus. Menschen die sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen tun dies besonders schnell und bewusst.

Verhaltensmuster

Lieblosigkeit

Wenn Du von Deinem Partnern lieblos behandelt wirst, er oder sie dies trotzdem Liebe nennt, dann sind die Chancen gross, dass Dein Partner in einer Umgebung gross geworden ist, in der Macht, Autorität und Gewalt regiert haben. Dein Partner hat gelernt, dass liebevolles Handeln ein verantwortungsloser Akt ist, er/ sie hat Liebe einfach anders kennengelernt.

Wenn Du in einem Umfeld aufgewachsen ist, in dem Macht, Autorität und Gewalt vorherrschten, kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um diese Erfahrungen zu verarbeiten und gesunde Beziehungsstile zu entwickeln.

Eine Therapie oder Beratung kann dabei helfen, traumatische Erfahrungen zu bewältigen, Selbstvertrauen aufzubauen und neue, gesunde Verhaltensmuster zu erlernen. Es ist auch wichtig, dass Du Dir selbst Zeit gibst, um zu heilen und um Dich selbst besser kennenzulernen.

Die bewusste Entscheidung, Dich auf liebevolle und unterstützende Beziehungen einzulassen und Dich von toxischen Dynamiken zu distanzieren, hat ebenfalls einen positiven Einfluss.

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